Tansania: Bischof befürchtet Radikalisierung der Muslime
KNA 14.02.2014
München (KNA) Der katholische tansanische Bischof Francis Mfumbusa sorgt sich wegen zunehmender extremistischer Tendenzen in seinem Land. Auf Sansibar radikalisierten sich Teile der mus-limischen Mehrheitsbevölkerung und auch auf dem Festland gebe es Gruppen, die gezielt Gewalt gegen Nicht-Muslime schürten, sagte der Bischof dem Hilfswerk "Kirche in Not" am Freitag in München. "Die größte Gefahr im Augenblick ist die Infiltrierung durch ausländische Dschihadisten und die Rückkehr tansanischer Radikaler, die außerhalb des Landes in Trainingscamps waren."
Christen seien bisweilen "die Sündenböcke für alles, was in der muslimischen Bevölkerung nicht stimmt", klagte Mfumbusa. Zugleich stellte er klar, dass die große Mehrheit der Muslime in Tansania friedfertig sei. In seiner Bischofsstadt Kondoa im Landesinnern seien mehr als 90 Prozent der Bewohner Muslime, dies gelte auch für 80 Prozent seiner eigenen Familie. "Bis jetzt sind wir miteinander gut ausgekommen." Auf nationaler Ebene und auch in seiner Diözese gebe es interreligiöse Ausschüsse, in denen Glaubensführer aller Konfessionen zusammenarbeiteten.
(KNA - okmlo-89-00063)
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