Hessen organisiert Präventionsnetzwerk gegen Salafismus
KNA 30.07.2014
Wiesbaden (KNA) In Hessen ist ein Präventionsnetzwerk gegen Salafismus gestartet. Innenminister Peter Beuth (CDU) stellte die Initiative am Mittwoch in Wiesbaden vor. Es handle sich um das erste landesweite Präventionsnetzwerk gegen Salafismus in Deutschland.
"Wir nehmen die Gefährdung durch den islamistischen Extremismus und Terrorismus sehr ernst", sagte Beuth. Er wies darauf hin, dass aktuell von etwa 1.200 Aktivisten in der salafistischen Szene in Hessen ausgegangen werde. Die Anzahl der bisher aus Hessen in Richtung Syrien ausgereisten Salafisten liegt laut Beuth im mittleren zweistelligen Bereich; darunter seien auch mehrere Minderjährige. Allein durch das Handeln der Sicherheitsbehörden, so der Minister, werde sich das Problem nicht lösen lassen. Deshalb gehe man im Präventionsbereich neue Wege.
Im Mittelpunkt des Präventionsnetzwerks stehen nach Darstellung von Beuth eine zentrale Beratungsstelle und ein Fachbeirat. Der Beratungsstelle werde der Verein "Violence Prevention Network" (VPN) angebunden. Zu den Präventions- und Interventionsmaßnahmen gehörten beispielsweise interreligiöse Workshops an Schulen, Informationsveranstaltungen für Lehrer, Moscheegemeinden und Bedienstete in Justizvollzugsanstalten sowie die Beratung von Angehörigen radikalisierter Personen. Zudem gehe es um die Beratung von Radikalisierten in einem frühen Stadium und darum, ein Ausstiegsprogramm zu schaffen. Nach Angaben von Beuth stellt die Landesregierung für das Präventionsnetzwerk bis zum Jahresende mehr als 200.000 Euro bereit.
(KNA - okrnk-89-00018)
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