Hessischer Minister für Präventionsnetzwerk gegen Salafisten
KNA 02.12.2013
München (KNA) Der hessische Innenminister Boris Rhein (CDU) hat sich für ein stärkeres Vorgehen gegen Salafisten ausgesprochen. Bei seinen Amtskollegen und im Bund wolle er für ein "bundesweites Präventionsnetzwerk" werben, sagte Rhein dem in München erscheinenden Magazin "Focus". Anhänger der ultrakonservativen Strömung im Islam rekrutierten Kämpfer für den Heiligen Krieg mittlerweile sogar auf Schulhöfen.
"Wir brauchen mehr Hilfsangebote für Betroffene und ihr Umfeld", forderte Rhein. Neben Verboten sei Prävention der beste Weg, Salafisten den Nährboden zu entziehen. Vor kurzem war bekanntgeworden, dass in Hessen neun radikalisierte Schüler nach Syrien gegangen seien. Rhein sagte dem Magazin: "Zurück bleiben hilflose Familien, Lehrer und Freunde." Die Schüler würden im Bürgerkrieg als "Kanonenfutter" verheizt.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz hatte Ende November berichtet, dass die Zahl der Salafisten in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren sprunghaft angestiegen sei. Aktuell gehe die Behörde von 5.500 Salafisten aus. 2011 seien es noch 3.800 gewesen.
(KNA - nlmkl-89-00010)
Verfassungsschutz: Zahl der Salafisten sprunghaft gestiegen
Hagen (KNA) Die Zahl der Salafisten in Deutschland ist nach einem Zeitungsbericht in den vergangenen zwei Jahren "sprunghaft gestiegen". Das erklärte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, in der in Hagen erscheinenden "Westfalenpost" (Samstag).
Aktuell geht sein Amt von 5.500 Salafisten in Deutschland aus. 2011 waren es noch 3.800. Der NRW-Verfassungsschutz spricht von 1.500 Salafisten im bevölkerungsreichsten Bundesland und von einer Zunahme von 50 Prozent innerhalb nur eines Jahres. Der Anstieg sei "besorgniserregend", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) der Zeitung.
Seit Mitte 2012 steigen nach seiner Darstellung die Ausreisen junger Salafisten zur Teilnahme am bewaffneten Kampf an. Ihr Hauptziel: Syrien. Als Kämpfer genießen sie nach Jägers Worten hohes Ansehen in salafistischen Kreisen. Sie könnten maßgeblich zur Radikalisierung der hiesigen Szene beitragen, befürchtet er. "Deshalb haben Polizei und Verfassungsschutz die Rückkehrer besonders im Visier", so Jäger.
(KNA - nllmt-89-00131)
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