Vor Volkszählung in Birma: UN wollen besseren Schutz für Muslime
KNA 31.03.2014
Rangun (KNA) Vor der Volkszählung in Birma hat der Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) die Regierung zu mehr Schutz für die Minderheit der muslimischen Rohingya aufgefordert. Die Gewalt der vergangenen Tage im Teilstaat Rakhine gegen Muslime und ausländische Helfer zeige die wachsenden Spannungen vor der am Samstag beginnenden Zählung, hieß es in einer am Freitag in Rangun veröffentlichten Erklärung.
Radikale Buddhisten hatten in Sittwe, der Hauptstadt von Rakhine, das Büro der Hilfsorganisation Malteser International sowie ein Lagerhaus des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen angegriffen. Am Donnerstag war bei einem Polizeieinsatz gegen die Randalierer ein vierzehn Jahre altes Mädchen erschossen worden.
UNFPA kritisierte, die buddhistischen Randalierer wollten die Teilnahme der staatenlosen muslimischen Minderheit an der Zählung verhindern. Angesichts von Gewalt und Einschüchterungen sei eine Volkszählung gemäß internationalen Standards und Menschenrechtsprinzipien gefährdet, warnte die UN-Organisation. In einer Vereinbarung mit den Vereinten Nationen und Geberländern hatte Birma die freie Teilnahme der gesamten Bevölkerung mit dem Recht zugesichert, die eigene ethnische Zugehörigkeit anzugeben.
Seit 2012 kam es in Rakhine wiederholt zu Ausschreitungen von Buddhisten gegen die Rohingya. Hunderte Menschen kamen dabei ums Leben, Tausende wurden aus ihren Dörfern vertrieben. Viele Buddhisten sind strikt gegen jede internationale humanitäre Hilfe für die Muslime. Im Februar hatte Birmas Regierung auf Druck der militanten Buddhisten im Norden von Rakhine sämtliche Gesundheitszentren der Organisation "Ärzte ohne Grenzen" geschlossen und damit den Rohingya die einzige medizinische Versorgung genommen. Mit rund 500 Mitarbeitern sind die Ärzte ohne Grenzen die größte Hilfsorganisation in Rakhine, gefolgt von Malteser International mit rund 200 Mitarbeitern.
(KNA - oknms-89-00098)
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