Niedersachsen plant Staatsvertrag mit muslimischen Verbänden
KNA 29.12.2014
Hannover (KNA) Das Land Niedersachsen will Anfang des kommenden Jahres einen Staatsvertrag mit muslimischen Verbänden schließen. Dabei könne es Lockerungen beim Kopftuchverbot für Lehrerinnen im öffentlichen Dienst geben, kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Samstag) an.
"Es ist möglich, dass es zu einer flexibleren Regelung kommt als derzeit", erklärte Weil. Der Schulfrieden müsse jedoch gewahrt bleiben. Bisher ist es muslimischen Lehrerinnen außer im Religionsunterricht untersagt, im Unterricht ein Kopftuch zu tragen. Mit dem Staatsvertrag könnten in Niedersachsen auch islamische Feiertage staatlich anerkannt werden. "Es ist durchaus möglich, dass wir den Landtag bitten werden, das Feiertagsgesetz zu ändern", sagte Weil.
In dem Gespräch kündigte der Ministerpräsident auch an, dass die Kommunen mehr Geld für die Flüchtlingsunterbringung erhalten. So werde sich auf Druck der Länder auch der Bund an den Kosten beteiligen - "mit 1.300 Euro pro Jahr und Flüchtling". Die Mittel würden direkt an die Kommunen weitergeleitet, kündigte Weil an. Bislang zahlt das Land etwa 6.200 Euro pro Jahr und Flüchtling an die Kommunen.
(KNA - olmmr-89-00003)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.