Indonesische Regierung will Religionsfreiheit stärken
KNA 31.10.2014
Jakarta (KNA) Indonesiens neuer Religionsminister Lukman Hakim Saifuddin will die Religionsfreiheit in dem größten muslimischen Land der Welt stärken. "In den kommenden sechs Monaten werden wir an einem Gesetz zum Schutz aller religiösen Gruppen arbeiten, einschließlich jener außerhalb der sechs offiziellen Religionen Islam, Katholizismus, Protestantismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus", zitierte die Zeitung "Jakarta Globe" (Freitag) den Minister.
Jeder habe das Recht auf den Glauben seiner Wahl. Die Mehrheit der Muslime in Indonesien sind Sunniten. Außer den sechs offiziellen Religionen existieren in dem südostasiatischen Inselstaat Ahnenkult, Geisterglaube und eine Vielzahl animistischer Stammesreligionen. Auf der Insel Sulawesi gibt es eine sehr kleine jüdische Minderheit.
Lukman Hakim Saifuddin ist der einzige Minister, den Indonesiens neuer Staatspräsident Joko Widodo aus dem Kabinett seines Vorgängers Susilo Bambang Yudhoyono übernommen hatte. Während der zehnjährigen Amtszeit Yudhoyonos waren Verfolgung von und Gewalt gegen Angehörige religiöser Minderheiten sprunghaft angestiegen. Vor allem die islamischen Minderheiten der Schiiten und der Ahmadiya gerieten ins Visier radikaler islamischer Gruppen. In einigen Regionen Indonesiens richtete sich die Gewalt auch gegen protestantische und katholische Kirchengemeinden.
Saifuddin war erst im vergangenen Juni als Nachfolger des wegen eines Korruptionsverfahrens zurückgetretenen Religionsministers Suryadharma Ali ins Amt gekommen. Der Politiker der islamischen Partei für den vereinten Aufschwung (PPP) gilt als Mann des interreligiösen Dialogs und Gegner von religiös motiviertem Extremismus. Bereits nach seinem Amtsantritt im Juni hatte Saifuddin einen Dialog mit religiösen Minderheiten begonnen.
(KNA - olknl-89-00010)
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