Interreligiöse Solidarität gegen religiöse Gewalt in Jerusalem
KNA 05.12.2013
Jerusalem (KNA) Mit einem Aufruf zu Respekt und gewaltfreiem Umgang mit Konflikten haben sich am Mittwochabend Juden, Christen und Muslime gegen die zunehmende religiöse Gewalt am Jerusalemer Zionsberg gewandt. Der Einladung zu einer von der Gruppe "Tag Meir" ("Schild des Lichts") initiierten Hanukka-Feier mit dem Titel "Licht statt Terror" folgten unter anderen der Abt der deutschen Benediktinerabtei Dormitio, Gregory Collins, der Leiter der Diaspora-Jeschiva, Rabbiner Abraham Goldstein, und der Gründer der Bewegung für einen moderaten Islam in Palästina "Wasatia", Mohammed Dajani.
Auf dem Jerusalemer Zionsberg ist es in den vergangenen Monaten wiederholt zu extremistischer Gewalt und Vandalismus gegen religiöse Stätten gekommen. Unter anderem wurden mehrere christliche Friedhöfe geschändet. Zuletzt wurden ein jüdischer Restaurantbesitzer und sein arabischer Mitarbeiter durch Übergriffe teils schwer verletzt. Für die Attacken werden israelische Extremisten verantwortlich gemacht.
Abt Collins bezeichnete die gemeinsame Veranstaltung in seiner Ansprache als starkes Hoffnungszeichen. Der Friedensprozess in seiner nordirischen Heimat Belfast habe ihn gelehrt: "Wenn wir nicht miteinander reden, egal ob wir uns einig sind oder nicht, werden wir nie einen Nachbarn haben und nie Frieden erreichen." Die Versammelten rief Collins unter Verweis auf den jüdischen Philosophen Emmanuel Levinas dazu auf, "die Gegenwart Gottes in den Spuren und Gesichtern des Anderen" zu suchen.
Angesichts der Aggressionen auf dem Zionsberg sei es wichtig, dass Menschen verschiedener Traditionen und religiöser Gemeinschaften zusammenkommen, um Licht und Frieden zu feiern, sagte der Abt am Rande der Veranstaltung der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): "Wir stehen zusammen als Menschen, die an Gott glauben und an die menschliche Person als Bild Gottes und ihre Recht auf Frieden und Sicherheit."
(KNA - nlmkp-89-00009)
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