Kardinal: "Papst wäre am liebsten selbst in den Irak gefahren"
KNA 11.08.2014
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus wäre nach Einschätzung seines Sondergesandten für den Irak am liebsten selbst in das Land gereist. Das sagte Kurienkardinal Fernando Filoni nach einer Besprechung mit dem Papst am Sonntagabend laut Radio Vatikan.
Die Fürsorge von Franziskus sei "sehr stark zu spüren" gewesen, so Filoni, Präfekt der vatikanischen Missionskongregation. "Am liebsten wäre Papst Franziskus, denke ich, selbst gefahren, um vor Ort inmitten der armen Menschen zu sein." Am Sonntagabend hatte der Kardinal vom Papst persönliche Anweisungen für seine Irakreise entgegengenommen.
Filoni war von Franziskus am Freitag zum Sondergesandten für den Irak ernannt worden. Der Süditaliener war von 2001 bis 2006 Vatikanbotschafter in Bagdad und gilt als einer der besten Kenner des Landes beim Heiligen Stuhl. Nach vatikanischen Angaben sollte er Montag in den Irak aufbrechen. Möglicherweise verschiebt sich die Abreise um wenige Tage.
Filoni soll zunächst nach Bagdad reisen, um dort Gespräche mit der irakischen Regierung zu führen. Anschließend ist ein Besuch der Autonomen Region Kurdistan vorgesehen, wo die meisten vor der Terrorgruppe "Islamischer Staat" geflohenen Christen Schutz gefunden haben. Dort will er mit Flüchtlingen sprechen und mit den örtlichen Bischöfen über Hilfsmaßnahmen sowie die Zukunft der Christen im Irak beraten.
(KNA - oksll-89-00053)
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