Muslime: Es gibt kein Kultur-Rabatt im Islam bei Mord
KNA 01.04.2014
Köln (KNA) In der Debatte um einen vermeintlichen Islam-Rabatt für Straftäter hat der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) ein falsches Bild vom Islam beklagt. Zugleich reagierte er mit "Verwunderung" auf das Gerichtsurteil gegen einen Deutsch-Afghanen am letzten Montag in Wiesbaden. In der Urteilsbegründung heißt es, der Täter habe sich "aufgrund seiner kulturellen und religiösen Herkunft in einer Zwangslage befunden".
Sogenannte Ehrenmorde ließen sich niemals mit dem Islam begründen, erklärte der ZMD am Dienstag in Köln. Der Islam verbiete Mord aufs Schärfste und vergleiche ihn sogar in einer prophetischen Überlieferung mit der Auslöschung der ganzen Menschheit. "Ebenso ist die Zwangsverheiratung im Islam vollkommen verboten. Diese Grundsätze sind unveränderliche, anerkannte und einheitliche Lehrmeinungen in der gesamten islamischen Welt."
Mit Blick auf das Wiesbadener Urteil hielt der ZMD dem Richter ein "erschreckendes Missverständnis hinsichtlich der Lehren des Islams" vor. "Es gibt keinen kulturellen oder vermeintlich religiösen Rabatt, wenn Menschenrechte oder das Strafgesetz missachtet werden. Man sollte diese Taten nicht als Ehrenmorde kennzeichnen", sagte ZMD-Generalsekretärin Nurhan Soykan.
(KNA - okokl-89-00002)
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