Komitee für Opfer von Boko Haram eingerichtet
KNA 15.07.2014
Abuja (KNA) Nigeria richtet ein Komitee für Opfer der Terrorgruppe Boko Haram ein. Nach Informationen der Onlinezeitung "Premium Times" (Dienstag) sollen die Mitglieder bereits an diesem Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen.
Vorsitzende werden demnach der frühere Verteidigungsminister Theophilus Danjuma sowie der Mitbegründer der nigerianischen Bankengruppe GT-Bank, Fola Adeola. Außerdem werden unter anderem die Christliche Vereinigung Nigerias (CAN), der Zusammenschluss der christlichen Kirchen im Land sowie die muslimische Vereinigung Jama'atu Nasril Islam (JNI) Mitglieder. Ziel sei es, Terroropfer und deren Familien vor allem finanziell zu unterstützen. Das benötigte Geld soll durch Spenden eingenommen werden.
In Nigeria wird seit langem über ein solches Komitee gestritten. Die Regierungsseite erklärte bislang, man habe kein Geld, um alle Opfer und deren Angehörige finanziell zu entschädigen. Experten kritisierten, Familien verlören nach Terroranschlägen häufig ihre Lebensgrundlage.
Unterdessen wurde nach Informationen der Tageszeitung "The Punch" (Dienstag) im Bundesstaat Borno ein neuerlicher Anschlag verübt. Bei einem Angriff auf das Dorf Dille sollen Augenzeugen zufolge mindestens 45 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Angreifer, die auf Motorrädern und in Autos am frühen Montagmorgen in das Dorf eingedrungen seien, hätten "Allah ist groß" gerufen. Boko Haram hat sich bislang noch nicht zu dem Anschlag bekannt.
Human Rights Watch verurteilte die Morde und Übergriffe von Boko Haram als Verbrechen gegen die Menschlichkeit. In der ersten Jahreshälfte 2014 seien mehr als 2.000 Zivilisten getötet worden, teilte die Menschenrechtsorganisation am Dienstag in Abuja mit. Allein durch Explosionen auf öffentlichen Plätzen wurden demnach 432 Personen getötet. Die Terrorgruppe müsse für ihre Verbrechen zur Verantwortung gezogen werden.
(KNA - okrlp-89-00064)
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