US-Armee lässt Bärte und Turbane zu
KNA 23.01.2014
Washington (KNA) Das Pentagon hat die Regeln für religiös motivierte Turbane und Bärte beim US-Militär gelockert. Künftig dürfen Angehörige der Streitkräfte von ihrer Glaubensrichtung verlangte Haartrachten und Kleidungsstücke tragen, sofern sie nicht ein Sicherheitsrisiko darstellen, den Gebrauch der Kampfausrüstung beeinträchtigen oder allgemein "die Erfüllung der militärischen Auftrags behindern", zitiert die Tageszeitung "Washington Post" (Donnerstag) aus der Anweisung des Verteidigungsministeriums.
Islamische Organisationen und Sikhs begrüßten die Lockerung. Der Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen lobte die Neuregelung als eine "wichtige Entscheidung, um die religiösen Rechte amerikanischer Militärangehöriger auszuweiten". Eine Lobbygruppe der Sikhs sprach mit Blick auf die Einschränkung, dass über religiöse Accessoires jeweils im Einzelfall entschieden werden muss, von einem "Zwischenschritt".
Die neue Kleidungsvorschrift schreibt vor, dass "Ausdrucksformen tiefer Überzeugungen" nicht zum Anlass für Diskriminierung werden dürfen. Genannt werden laut dem Bericht außer Haartrachten und Kopftüchern auch "religiöse Körperkunst" wie Tätowierungen oder Piercings.
Die Religionsgemeinschaft der Sikhs hat ihren Ursprung in einer islamisch-hinduistischen Reformbewegung im 15. Jahrhundert in Nordindien. Männliche Angehörige tragen traditionell lange, in eine Turban geschlungene Haare, einen Bart sowie einen Ehrendolch. Auch für viele Muslime zählt der Bart zu einem Abzeichen ihrer Glaubenszugehörigkeit.
(KNA - oklmn-89-00078)
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