37 Christen sterben bei Angriffen von Boko Haram
KNA 28.02.2014
Göttingen (KNA) Nur einen Tag nach der Ermordung von 59 christlichen Schülern sind erneut 37 Christen in Nord-Nigeria von mutmaßlichen Kämpfern der islamistischen Boko-Haram-Sekte getötet worden. Das teilte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Freitag in Göttingen mit.
Bei den drei zeitlich koordinierten Überfällen im Bundesstaat Adamawa seien am Mittwochabend auch drei Studenten eines theologischen Seminars zu Tode gekommen, so die Menschenrechtsorganisation. Seit Jahresbeginn seien damit bereits 549 Menschen in Nord-Nigeria dem islamistischen Terror zum Opfer gefallen, sagte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius. Seit der Ausrufung des Ausnahmezustandes in den Bundesstaaten Borno, Adamawa und Yobe am 14. Mai 2013 seien 1.850 Christen und Muslime bei Überfällen von Boko-Haram-Kämpfern in Nord-Nigeria getötet worden.
Bei den jüngsten Überfällen am Mittwochabend seien die als Soldaten verkleideten Boko-Haram-Kämpfer in die drei Dörfer Shuwa, Kirchinga und Michika eingedrungen, so die GfbV. Allein in Shuwa hätten sie 23 Menschen getötet und ein theologisches Seminar sowie Teile eines Gymnasiums niedergebrannt.
"Angesichts der eskalierenden Gewalt nimmt die Unruhe unter der Bevölkerung in Nord-Nigeria im-mer mehr zu", erklärte Delius. Nach Informationen des Büros für humanitäre Fragen der Vereinten Nationen (OCHA) sind 290.000 Menschen seit der Ausrufung des Ausnahmezustandes vor der eskalierenden Gewalt in Nord-Nigeria geflohen. 51 Prozent der Flüchtlinge seien Kinder, berichten die Vereinten Nationen.
"Boko Haram" heißt übersetzt: Westliche Erziehung ist Sünde. Die Terrororganisation wendet sich sowohl gegen Christen als auch gegen moderate Muslime. Sie will einen islamischen Gottesstaat einführen.
(KNA - okmms-89-00002)
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