Kirche in Not: Alles für das Überleben der Christen im Irak tun
KNA 21.08.2014
Königstein (KNA) Für das Überleben von Christen im Irak muss nach Ansicht des Hilfswerks Kirche in Not alles Erdenkliche getan werden. "Wir können die Leute doch nicht ausliefern und zuschauen, wie die IS-Milizen ihnen die Kehle durchschneiden", sagte der Präsident von Kirche in Not, Johannes Freiherr Heereman, am Donnerstag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Weltgemeinschaft sei aufgefordert, die "Mörderbande" der Gruppe "Islamischer Staat" (IS) zu bekämpfen. Eine politische Lösung ist derzeit nicht abzusehen. "Was aus den Angreifern werden soll, weiß ich nicht, für den Umgang mit Fanatikern gibt es keine Spielregeln", so Heereman.
Viele Flüchtlinge haben laut Heereman den Wunsch nach einer Sicherheitszone der Vereinten Nationen geäußert. Dies sei aber nur dort möglich, wo gewisse Spielregeln herrschten und Grenzziehungen erfolgt seien. Bis eine echte Befreiung stattgefunden habe, werde es wohl länger dauern, als die Leute sich vorstellen könnten, so Heereman. Zwar bewertete der Kirche-in-Not-Präsident den militärischen Vorstoß der USA positiv. Er warnte jedoch vor Waffenlieferungen der Bundesrepublik an kurdische Kämpfer. "Wer weiß, was sie damit später einmal machen?"
Zugleich beklagte Heereman eine mangelnde Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit für das Schicksal der Christen im Irak. Ihre Not sei in den vergangenen Wochen "regelrecht verschwiegen" worden. Immerhin habe Papst Franziskus ein wichtiges Signal gesetzt, als er den Sondergesandten Erzbischof Fernando Filoni in den Irak schickte.
(KNA - oksml-89-00134)
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