Mord an sieben Mönchen von 1996 in Algerien weiter ungeklärt
KNA 23.10.2014
Paris (KNA) Der Fall der sieben während des algerischen Bürgerkriegs ermordeten Mönche wirft weiterhin Fragen auf. Laut Medienberichten vom Donnerstag kam ein französisches Expertenteam um den Richter Marc Trevidic zu dem Schluss, dass die Trappistenmönche erst nach ihrer Ermordung enthauptet wurden. Unklar bleibt nach den ersten, vom Anwalt der Hinterbliebenen, Patrick Baudoin, bekanntgegebenen Ergebnissen jedoch weiterhin, wer für die Tat verantwortlich ist.
Die sieben Mönche waren 1996 im algerischen Bürgerkrieg aus ihrer Mission in Tibehirine von islamischen Fundamentalisten entführt worden. Ihre abgetrennten Köpfe wurden wenige Tage später gefunden, die Körper blieben verschwunden. Bis heute ist unklar, ob sie von ihren Entführern oder vom algerischen Militär getötet wurden. Der Fall wurde Vorlage für den preisgekrönten französischen Film "Von Menschen und Göttern" von Regisseur Xavier Beauvois.
Ob die offenbar nachträglich durchgeführte Enthauptung darauf hindeuten könnte, dass der Mord den Islamisten in die Schuhe geschoben werden sollte, geht aus den Medienberichten nicht hervor. Anwalt Baudoin warf den algerischen Behörden allerdings vor, die Aufklärung des Falls zu behindern. So konnten seinen Angaben zufolge die Experten um Trevidic keine Proben nach Frankreich überführen, die sie den sterblichen Überresten der Mönche entnommen hatten.
(KNA - olkmn-89-00136)
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