Experte: Ohne Assad können Christen Syrien nur noch verlassen
KNA 23.04.2014
Köln (KNA) Caritas international hat vor den Folgen eines Sturzes von Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad für die Christen im Land gewarnt. Wenn irgendeine der jetzigen Rebellengruppen die Regierungsmacht übernehme, könnten die Christen "eigentlich nur noch das Land verlassen", sagte der Nahost-Experte der Hilfsorganisation, Christoph Klitsch-Ott, am Dienstag im Kölner "dom-radio".
Viele Christen seien sicherlich keine glühenden Anhänger Assads. Aber angesichts der Situation der Christen etwa im Irak oder in Ägypten sei der ihnen eben lieber. "Unter Assad lebte man zwar in einer Diktatur, die politisches Handeln praktisch unmöglich gemacht hat, aber man hatte wenigstens die Freiheit, seine Religion zu praktizieren", so der Experte.
Die für den 3. Juni angekündigte Wahl in Syrien bezeichnete Klitsch-Ott als Farce. Assad werde sich als Präsident bestätigen lassen. Für die Christen ändere sich prinzipiell nicht viel. Es werde in den nächsten Monaten aber darauf ankommen, ob es Assad gelinge, weitere militärische Erfolge zu erzielen und sich darüber zu stabilisieren. "Dann wird das sicherlich auch dazu führen, dass die Christen etwas mehr Luft haben zum Atmen. Falls Assad fallen wird, kann ich mir eigentlich nur vorstellen, dass es einen großen Exodus der Christen aus Syrien geben wird."
(KNA - okomm-89-00121)
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