Saudi-Arabien hebt Bann für ausländische Imame auf
KNA 20.06.2014
Dschidda (KNA) Im Blick auf den bevorstehenden Fastenmonat Ramadan hat Saudi-Arabien einen Bann für ausländische Imame aufgehoben. Künftig dürften auch nicht-saudische Geistliche Gebete in den Moscheen leiten, sofern sie von der staatlichen Korangesellschaft angestellt seien und sich an die Auflagen des Religionsministeriums hielten, sagte ein Ministeriumssprecher der Zeitung "Arab News" (Onlineausgabe Donnerstag). Der Ramadan beginnt in diesem Jahr Ende Juni. Traditionell ist er von Gebetszeiten, Koranlesungen und geistlichen Vorträgen geprägt.
Für staatlich bestellte Imame im saudischen Königreich gilt während der vier Ramadanwochen ein Urlaubsverbot. Das Religionsministerium wies die Moscheeleiter zugleich an, die Lautstärke von Außenlautsprechern zu drosseln, um eine Störung von Anwohnern zu vermeiden. Ausdrücklich wurde Imamen und Muezzinen untersagt, den Gebetsruf eigenmächtig an Nicht-Saudis zu delegieren.
Vor einem Jahr hatte die Regierung ausländischen islamischen Geistlichen die Leitung von Gebeten und anderen Aktivitäten in Moscheen verboten. Anfang Juni führte das Ministerium für Islam-Angelegenheiten darüber hinaus eine strengere Vertretungsregelung für Imame und Muezzine ein. Demnach sind kurzfristige Beauftragungen anderer Gläubiger nicht mehr möglich; bei einer unerwarteten Verhinderung ist über das Religionsministerium ein Ersatzmann anzufordern.
(KNA - okqlt-89-00049)
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