Katholische Kirche besorgt über Islamisierung in Pakistan
KNA 05.05.2014
Bonn (KNA) Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland haben sich besorgt über eine fortschreitende Islamisierung des öffentlichen Lebens in Pakistan geäußert. "Die pakistanischen Bischöfe haben uns berichtet, dass die Kirche zwar nicht unmittelbar im Fokus der Terroristen steht, aber angesichts der Gewalttaten und eines radikaler werdenden Islam in ständiger Unsicherheit lebt", sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Montag in Bonn. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz äußerte sich zum Abschluss einer siebentägigen Reise in das Land, an der auch Repräsentanten von Missio Aachen teilnahmen.
Der Präsident des Hilfswerks, Klaus Krämer, kritisierte vor allem die in Pakistan geltenden Blasphemie-Gesetze. Diese würden laut Aussagen der pakistanischen Bischöfe häufig dazu missbraucht, um gegen Christen und Angehörige anderer Minderheiten vorzugehen, weil sie angeblich den Propheten Mohammed beleidigt oder den Koran verunglimpft haben. Oft komme es zu Verurteilungen oder zu Lynch-Morden. "Deshalb setzt sich Missio für die Abschaffung der Blasphemie-Gesetze ein", so Krämer.
Der Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Joseph Coutts, unterstrich die Bedeutung von Bildung und gemeinsamen Gesprächen. Der Erzbischof von Karatschi nannte den interreligiösen Dialog "eine Überlebensfrage für die Christen in diesem Land". Die große Mehrheit der 192 Millionen Pakistaner, rund 96 Prozent, bekennt sich zum Islam; weniger als 2 Prozent sind Christen. Die Delegation aus Deutschland besuchte neben Karatschi und der Hauptstadt Islamabad auch die an der Grenze zu Indien gelegene Metropole Lahore.
(KNA - okpkp-89-00060)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.