Papst fordert Freilassung entführter Mädchen in Nigeria
KNA 12.05.2014
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat die Freilassung der von Boko Haram in Nigeria entführten Mädchen gefordert. "Vereinen wir uns alle im Gebet - für eine sofortige Freilassung der entführten Mädchen in Nigeria", heißt es in einer am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Twitter verbreiteten Botschaft. Sie wurde unter dem Hashtag "Bring back our girls" - Bringt unsere Mädchen zurück - veröffentlicht.
Unter diesem Schlagwort haben auch zahlreiche Prominente wie First Lady Michelle Obama oder die schwedische Prinzessin Madeleine im Internet eine Freilassung gefordert. Die mehr als 200 Mädchen wurden vor mehr als drei Wochen von der islamistischen Gruppierung verschleppt.
(KNA - okpll-89-00039)
Nigerias Kirche: Verhandlungen mit Boko Haram nicht akzeptabel
Abuja (KNA) Nach dem neuen Video der islamistischen Gruppe Boko Haram geht in Nigeria die Diskussion um den künftigen Umgang mit den Terroristen weiter. Diese hatten am Montagmorgen in der Videobotschaft die Freilassung aller inhaftierten Mitglieder der Islamisten gefordert. Im Gegenzug könnten die Mädchen zu ihren Familien zurückkehren; ansonsten müssten sie zum Islam übertreten. Das Video, das einen Teil der aus einem Internat entführten Mädchen zeigt, sorgte am Montag erneut landesweit für Empörung. Es zeigt verschleierte Mädchen, die aus dem Koran lesen.
"Nicht akzeptabel" nennt der Generalsekretär des Katholischen Sekretariates Nigeria in Abuja, Raphael Okechukwu Madu, diese Forderung. Der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte er: "Eine solche Verhandlung ist nicht möglich; die Bedingungen dafür stimmen nicht." Es sei nicht hinnehmbar, mit einem Zwangsübertritt der Mädchen zum Islam zu drohen. "In Nigeria herrscht Religionsfreiheit", so der Generalsekretär.
Es ist das erste Mal, dass die Terrorgruppe ausdrücklich mit der nigerianischen Regierung in Verhandlung treten will. Ende vergangener Woche hatte es in Abuja bereits Gerüchte über mögliche Kontakte gegeben. Ein Regierungssprecher hatte dies jedoch dementiert.
Vor vier Wochen wurden mehr als 200 Schülerinnen aus einem Internat in Chibok im Bundesstaat Borno entführt. Einige konnten selbst fliehen. Doch die große Mehrheit befindet sich noch immer in den Händen der Terroristen.
(KNA - okplm-89-00125)
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