Weiteres Ringen um Zentrum für Islamische Theologie in Münster
KNA 05.02.2014
Düsseldorf/Münster (KNA) Im Streit um das Zentrum für Islamische Theologie (ZIT) an der Universität Münster ringen die Beteiligten weiterhin um eine Lösung. Vertreter der nordrhein-westfälischen Landesregierung, der Hochschule und der muslimischen Verbände bekräftigten bei einem Gespräch am Dienstagabend ihren Willen, die islamische Theologie an der Universität verankern zu wollen, wie das Wissenschaftsministerium am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte.
Zugleich betonte das Ministerium die übereinstimmende Einschätzung der Gesprächspartner, "dass die bisherige Kommunikation nicht störungsfrei verlaufen sei". Künftig wolle man aber partnerschaftlich und wohlwollend zusammenarbeiten. Vereinbart wurde nach den Angaben ein "runder Tisch", um über alle Fragen zum Thema Wissenschaft und Religion gemeinsam zu sprechen.
Die im Koordinationsrat der Muslime (KRM) vertretenen vier islamischen Verbände hatten sich mit einem Gutachten von der Theologie des ZIT-Leiters Mouhanad Khorchide distanziert und die Zusammenarbeit mit dem Professor aufgekündigt. Seiner Berufung hatten sie im Jahr 2010 noch zugestimmt.
Keine Angaben machte das Ministerium über die ausstehende und für den Jahresanfang erwartete Gründung eines Beirates. Über diesen sollen die muslimischen Verbände entsprechend den verfassungsgemäßen Vorgaben an der Auswahl von Lehrinhalten und -personal beteiligt werden.In den Beirat soll der Koordinationsrat vier Vertreter entsenden, weitere vier Personen die Universität mit Zustimmung des KRM. Zwei nacheinander vom Koordinationsrat vorgeschlagene Kandidaten stießen wegen des Vorwurfs mangelnder Verfassungstreue auf Ablehnung. Ein dritter Vorschlag soll die Zustimmung der Bundesregierung gefunden haben, die dasZIT mitfinanziert. Auch die Universität hatte sich nach Rückzug eines ihrer Kandidaten auf eine neue Suche machen müssen.
(KNA -okmkp-89-00148)
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