Papst: Albanien Vorbild für islamisch-christlichen Dialog
KNA 24.09.2014
Vatikanstadt (KNA) Papst Franziskus hat Albanien als Vorbild für ein friedliches Zusammenleben von Muslimen und Christen gewürdigt. Ein Treffen mit Repräsentanten der Muslime und christlicher Konfessionen in Tirana habe ihm gezeigt, dass ein religionsübergreifendes Einvernehmen nicht nur wünschenswert, sondern "konkret möglich und machbar" sei, sagte er in einem Rückblick auf seine eintägige Albanien-Reise am Sonntag.
Der Papst nannte Albanien, in dem lange jede Religionsausübung verboten war, zudem als Beispiel für eine "Wiedergeburt" der Kirche. Entscheidend dazu beigetragen habe das Gedenken an die Märtyrer, die unter der kommunistischen Herrschaft für ihren Glauben gestorben seien, so Franziskus. Dies mache deutlich, dass die Stärke der Kirche nicht so sehr auf ihre Strukturen und organisatorischen Fähigkeiten gründe, sondern vor allem auf der "Liebe zu Christus". Der Papst hatte am Sonntag in Albanien zum Dialog zwischen Muslimen und Christen aufgerufen und religiös motivierte Gewalt verurteilt. Es war das erste Mal, dass der Papst ein europäisches Land außerhalb Italiens besuchte.
Der Dialog zwischen den Religionen in dem Staat auf dem Balkan sei "authentisch und fruchtbar", führte der Papst aus. Er vermeide jeden Relativismus und trage den Unterschieden zwischen den Religionen Rechnung, so Franziskus. Die Angehörigen der Religionen verbinde der gemeinsame Wille, den Mitmenschen Gutes zu tun, ohne die eigene Identität hierbei zurückzustellen oder zu verstecken.
(KNA - oktmo-89-00031)
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