KNA 19.02.2014

Stuttgart/München (KNA) Deutsche Reiseveranstalter sehen nach dem Terrorangriff in Taba ihr Programm nicht beeinträchtigt. Das Attentat habe insofern keine Auswirkung, als derzeit ohnehin keine Reisen in dieses Zielgebiet stattfänden, erklärten übereinstimmend das Unternehmen Biblische Reisen in Stuttgart und das Bayerische Pilgerbüro in München auf Nachfrage am Dienstag. Drohungen islamistischer Terroristen mit weiteren Anschlägen gegen Touristen seien allerdings ernst zu nehmen. Die Gruppe Ansar Bait al-Makdis hatte sich am Dienstag zu der Bombe auf einen Bus in Taba bekannt und Touristen aufgerufen, bis Donnerstag das Land zu verlassen.

Derartige Drohungen dürfe man trotz der Bemühungen ägyptischer Sicherheitskräfte "nicht auf die leichte Schulter nehmen", sagte der stellvertretende Geschäftsführer von Biblische Reisen, Rüdiger Tramsen. Der Nahost-Leiter des Bayerischen Pilgerwerks, Jürgen Neubarth, sagte, eine Belebung des Tourismus in Ägypten sei in der Vergangenheit immer wieder von Attentaten begleitet worden.

"Der Sinai ist für uns im Moment nicht bereisbar", sagte Tramsen. Kleine Nilkreuzfahrten zwischen Luxor und Assuan seien im Programm, aber für andere Ziele im Land fehle es an der Nachfrage. Zwar könne sich die Situation in Ägypten "relativ schnell ändern", so der Biblische-Reisen-Mitarbeiter, "ob aber dieses Jahr, wagen wir zu bezweifeln". Ähnlich sagte Neubarth, der Sinai stoße derzeit auf "viel zu wenig Interesse" und werde daher nicht als Reiseziel angeboten. Auch Orte im Landesinnern wie die ägyptischen Oasen lägen nach der Revolution im Frühjahr 2011 als Urlaubsziele brach. "Die Leute ziehen sich auf Baderesorts zurück", sagte der Nahost-Leiter des Pilgerwerks.

Stabil sei das Besucherinteresse hingegen an Israel und den Palästinensergebieten. Während der Libanon auch touristisch unter dem Bürgerkrieg im benachbarten Syrien leide, gebe es eine wach-sende Nachfrage für Reisen nach Jordanien, so die beiden Unternehmen.

(KNA - okmls-89-00124)

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