EU-Innenminister planen Gegenprojekt zu Islamisten-Propaganda
KNA 28.11.2014
Berlin (KNA) Die EU-Innenminister wollen der Internet-Propaganda von islamistischen Terroristen wie dem "Islamischen Staat" (IS) mit einem Gegenprojekt begegnen. Es gehe darum, eine Gegenerzählung im Netz zu starten, "die gerade auf gefährdete Jugendliche mindestens genauso anziehend wirken muss wie die Angebote des IS und in allen europäischen Sprachen, aber auch auf Arabisch und Türkisch abrufbar ist", sagte Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) am Freitag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Die Werbeplattform Internet dürfen wir nicht dem IS überlassen."
Die Reisefreiheit von IS-Kämpfern einzuschränken, bezeichnete der Innenminister als einen wichtigen Schritt. Zugleich appellierte er an die Bevölkerung, im eigenen Umfeld darauf zu achten, ob junge Menschen sich radikalisierten. "Die Gesellschaft muss allen Menschen mit ihren Schwächen und Stärken den Eindruck vermitteln, dass es auf sie und ihren Beitrag ankommt, dass sie wichtig sind für das Zusammenleben in unserem Land."
Auf die Frage, ob sich Islamverbände und muslimische Geistliche noch deutlicher vom IS distanzieren müssten, antwortete de Maiziere wörtlich: "Jede offene Kritik von Islamverbänden und Geistlichen am Morden und Töten wird zweifelsohne Wirkung zeigen."
(KNA - ollms-89-00046)
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