Nuntius: Christen müssen für Frieden im Heiligen Land arbeiten
KNA 05.08.2014
Würzburg (KNA) Den Christen kommt nach Ansicht des Apostolischen Nuntius Giuseppe Lazzarotto eine besondere Rolle für eine friedliche Zukunft des Heiligen Landes zu. Für den Frieden zu beten sei das eine. "Es reicht dabei nicht, ihn nur zu predigen, man muss auch für ihn arbeiten", sagte der Erzbischof der Würzburger "Tagespost" (Dienstag). Die einzig wirkliche Lösung des Konflikts sei es, dass sich Juden, Christen und Muslime auf den Weg des Friedens und der Gewaltlosigkeit begäben. Gewalt erzeuge nur neue Gewalt, Kriege nur neue Kriege. - Lazzarotto ist Nuntius in Israel und auf Zypern sowie Apostolischer Delegat für die palästinensischen Gebiete.
Die Lösung des Konflikts dürfen nicht den Politikern überlassen werden, erklärte Lazzarotto. Denn sie hätte es bisher nicht vermocht, einen Weg dafür zu finden. Deshalb habe Papst Franziskus eine andere Dimension zeigen wollen, nämlich die des Gebets im Juni im Vatikan mit Israels Staatschef Schimon Peres und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Angesichts des Kriegs dürfe nicht die Ansicht vorherrschen, das führe zu nichts. "Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen von den gegenwärtigen Ereignissen." Der Papst habe einen Samen ausgestreut, aber der brauche wie jeder andere Zeit, um Wurzeln zu bekommen.
Der Heilige Stuhl halte ebenso wie andere Staaten und Politiker an der Zwei-Staaten-Lösung fest, so der Nuntius. "Das ist der einzige Weg, den es gibt: Zwei Staaten für zwei Völker, die in sicheren Grenzen und in Frieden nebeneinander leben." Die internationale Gemeinschaft müsse ihr ganzes moralisches und politisches Gewicht einsetzen, um das zu erreichen.
(KNA - oksko-89-00117)
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