Nicht-christliche Soldaten wünschen sich eigene Seelsorge
KNA 29.01.2014
Berlin (KNA) Die Bundeswehrsoldaten mit nicht-christlichem Glauben wünschen sich eine spezielle seelsorgliche Anlaufstelle für ihre Konfession. Das geht aus dem am Dienstag in Berlin vorgestellten Jahresbericht des Wehrbeauftragten des Bundestags hervor. Dieser besondere Bedarf sei in einer Studie nachgewiesen worden, heißt es. Bereits in den vergangenen Jahresberichten wurde eine steigende Anzahl von Soldaten anderer Religionen vermerkt.
Den Wunsch der Soldaten will sich Bundesinnenminister Thomas de Maiziere (CDU) zu Eigen machen. Nach einem Gespräch mit islamischen Verbänden hatte er am Montag erklärt, er wolle die Fragen von Religionsausübung, Seelsorge und Wohlfahrtspflege zu zentralen Themen der neu ausgerichteten Islamkonferenz machen. Zugleich hatte er deutlich gemacht, dass er sich die Einführung eines muslimischen Feiertages vorstellen könne.
Eine solche Einführung wies die Alternative für Deutschland (AfD) als "falsches Signal" zurück. "Es ist kein Zeichen der Integration und eine überholte Staatsauffassung, einen gesetzlich vorgeschriebenen muslimischen Feiertag zu fordern", sagte der stellvertretender AfD-Sprecher Alexander Gauland. Im Übrigen werde der Vorstoß der Türkischen Gemeinde von vielen Muslimen kritisiert. Zudem könnten muslimische Schüler bereits zu Ramadan und Opferfest je einen Tag freinehmen.
Nach Gaulands Worten sind christliche Feiertage wie Weihnachten und Ostern "Ausdruck einer langen Kulturtradition und haben sich damit ein Stück weit auch von ihren christlichen Wurzeln entfernt". Sie seien "Ausdruck eines Gemeinschaftserlebnisses auch für Nichtchristen oder Agnostiker".
(KNA - oklms-89-00114)
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