KNA 06.08.2014

Bkerke (KNA) Die maronitischen Bischöfe im Libanon haben ihre Unterstützung für die Armee im Kampf gegen Islamisten im Norden des Landes bekundet. Bei einem turnusmäßigen Treffen am Sitz von Patriarch Bechara Rai in Bkerke am Mittwoch riefen sie alle politischen Lager auf, sich gleichermaßen hinter die staatlichen Truppen zu stellen.

In der mehrheitlich von Sunniten bewohnten nordostlibanesischen Stadt Arsal kommt es seit fünf Tagen zu Gefechten. Dabei starben bislang mindestens 15 libanesische Soldaten, mehrere wurden als Geiseln genommen. Die Kämpfe weiteten sich laut Medienberichten auf Teile des syrisch-libanesischen Grenzgebiets aus. Ein von muslimischen Geistlichen ausgehandelter Waffenstillstand war nach kurzer Dauer in der Nacht zum Mittwoch gebrochen worden.

Die Bischöfe zeigten sich auch beunruhigt über das Vorgehen der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) gegen Minderheiten im Irak und in Syrien. Dies könne zur Auslöschung der seit frühkirchlicher Zeit dort ansässigen Christen führen. "Wir appellieren an die internationale Gemeinschaft, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu stoppen, die in Mossul begangen werden."

Weiter mahnten die Bischöfe bei ihrem Treffen eine rasche Präsidentschaftswahl an. Diese sei nötig, um "die demokratische Rolle des Libanon im Nahen Osten wiederherzustellen", erklärten die Kirchenführer. Seit dem Ende der Amtszeit von Michel Suleiman am 25. Mai ist der Libanon ohne Staatsoberhaupt. Mehrere Versuche einer Wahl scheiterten an Blockaden im Parlament.

(KNA - okskq-89-00087)

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