Trelle: Katholische Einrichtungen auch offen für Andersgläubige
KNA 30.05.2014
Regensburg (KNA) Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle ist für eine stärkere Öffnung sozial-caritativer Einrichtungen der katholischen Kirche für nicht-katholische Mitarbeiter. Beim Katholikentag in Regensburg erläuterte der Vorsitzende der Migrationskommission der Deutschen Bischofskonferenz die Hintergründe eines Schreibens aus der vergangenen Woche. Unter dem Titel "Das katholische Profil caritativer Dienste und Einrichtungen in der pluralen Gesellschaft" hatten die deutschen Bischöfe erklärt, dass die Beschäftigung von Nichtchristen unter bestimmten Voraussetzungen möglich sei. Allerdings müsse dabei der katholische Charakter gewahrt bleiben.
"Es geht nicht darum, das katholische Profil einer Einrichtung umzuformen", betonte Trelle. Auch seien Leitungsaufgaben für Andersgläubige nicht vorgesehen. Die Einstellung von Personal mit anderer Religionszugehörigkeit erlaube es aber, noch besser auf Andersgläubige einzugehen, etwa in Kindergärten und Altenheimen oder auch in Beratungseinrichtungen für Migranten. In dem Schreiben hatten die Bischöfe allerdings auch betont, dass erzieherische Aufgaben in der Regel nur von christlichen Mitarbeitern übernommen werden und dass andersgläubige Mitarbeiter auf keinen Fall in kirchlichen Einrichtungen für ihren Glauben werben dürfen.
Trelle unterstrich darüber hinaus die Bedeutung eines deutschsprachigen islamischen Religionsunterrichts für die Integration von Muslimen. Diesen halte er für deutlich sinnvoller als den Unterricht in türkischer oder arabischer Sprache.
(KNA - okpmt-89-00036)
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