Katholische Fakultät Erfurt: Dialog mit Weltreligionen ausbauen
KNA 04.04.2014
Erfurt (KNA) Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Erfurt will den Dialog mit den Weltreligionen vertiefen. "In Forschung und Lehre sollten wir dem Verhältnis der katholischen Kirche zu den anderen Weltreligionen stärker nachgehen", sagte Dekan Michael Gabel am Donnerstag in Er-furt der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).
Seine jetzige Berufung in die Klasse "Weltreligionen" der European Academy of Science and Arts unterstütze dieses Anliegen, erklärte Gabel. Daraus könnten sich fruchtbare Kontakte, auch auf internationaler Ebene, für die Fakultät ergeben. Es gehe darum, die Wahrheitsfragen und jeweiligen Geltungsansprüche der Religionen auf wissenschaftlicher Basis zu diskutieren.
Zugleich betonte der Dekan, nach seinem Verständnis gehöre auch der Dialog mit Konfessionslosen in diesen Bereich. Entsprechend stünden die diesjährigen "Kreuzgang-Gespräche" der Fakultät in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Forum des Bistums Erfurt im Mai unter dem Thema Religionsfreiheit. "Dazu gehört eben auch die Freiheit, nicht zu glauben, und mit diesem gesellschaftlichen Phänomen muss sich die Theologie beschäftigen", so Gabel.
Ferner plant er die im vergangenen Jahr eingeführten "Annemarie-Schimmel-Lectures", die immer an drei Tagen im November stattfinden sollen, als "Marke" für den Dialog mit den Weltreligionen zu etablieren. "Die Veranstaltungsreihe zielt eher auf ein öffentliches Publikum ab und soll den Dialog aus dem innerakademischen Diskurs hinaustragen", erläuterte Gabel. Die gebürtige Erfurterin Annemarie Schimmel (1922-2003) war eine renommierte Islamwissenschaftlerin. 1995 erhielt sie den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
(KNA - okokn-89-00115)
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