Muslime in Indonesien setzen sich für protestantische Kirche ein
KNA 03.04.2014
Jakarta (KNA) Eine islamische Organisation in Indonesien setzt sich gegen die behördliche Schließung einer Kirche ein. Gemeinsam mit christlichen Gruppen forderte das Wahid-Institut des verstorbenen früheren Staatspräsidenten und islamischen Klerikers Abdurrahman "Gus Dur" Wahid den neuen Bürgermeister von Bogor auf, das Weiterbestehen der protestantischen Yasmin-Kirche zu gewährleisten. "Es geht um die Achtung der in der Verfassung garantierten Religionsfreiheit", sagte Wahids Witwe Sinta Nuriyah am Donnerstag in Jakarta. Das Wahid-Institut hat sich die Förderung eines "friedlichen und pluralistischen Islam" zum Ziel gesetzt.
Auf Druck fundamentalistischer Muslime hatte die Stadtverwaltung von Bogor 2008 die Nutzungserlaubnis der Kirche für die Yasmin-Gemeinde widerrufen. Der Oberste Gerichtshof Indonesiens hob die Entscheidung 2010 auf; dennoch weigerte sich die Stadtverwaltung, ihr Verbot zurückzunehmen.
Gemeinsam mit Sinta Nuriyah und dem Wahid-Institut unterzeichneten der Verband der protestantischen Kirchen Indonesiens, indonesische Menschenrechtsorganisationen sowie das Setara-Institut für Frieden und Demokratie einen Brief an Bogors designierten Bürgermeister Bima Arya. Dieser tritt am kommenden Montag sein Amt an.
Die Millionenstadt Bogor liegt in der Provinz Westjava, einer Hochburg fundamentalistischer Muslime. Neben der Yasmin-Gemeinde hatten auch andere protestantische und katholische Kirchengemeinden in Bogor und in der Nachbarstadt Bekasi mit Widerstand islamischer Gruppierungen zu kämpfen.
(KNA - okokn-89-00106)
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