Kauder ruft islamische Welt zu religiöser Toleranz auf
KNA 10.11.2014
München (KNA) Der Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Volker Kauder (CDU), hat die Intoleranz islamisch geprägter Staaten gegenüber anderen Religionen kritisiert. "Viele Konflikte auf der Welt gäbe es nicht, wenn die islamische Welt insgesamt die Religionsfreiheit uneingeschränkt achten würde", schreibt Kauder in einem Beitrag für das Münchner Magazin "Focus". Die traurige Wahrheit sei, dass in vielen Ländern, in denen der Islam Staatsreligion sei oder die Gesellschaft zumindest präge, Angehörige anderer Religionen vielfach bedrängt oder gar verfolgt würden, so der evangelische Politiker.
In Saudi-Arabien, Sudan, dem Iran oder Pakistan werde der Wechsel von Muslimen zu einer anderen Religion "mit schwersten Strafen bis hin zur Todesstrafe bedroht", schreibt Kauder. Lange Jahre hätten vor allem Christen unter dieser Intoleranz gelitten. Mittlerweile würden aber auch immer mehr Muslime Opfer von Muslimen.
Kauder appellierte an die Regierungen der islamischen Staaten, den Wert des friedlichen Zusammenlebens der Religionen wieder zu entdecken und sich klar vom Terror des "Islamischen Staates" (IS) zu distanzieren. Auch die deutsche Außenpolitik müsse stärker für Religionsfreiheit eintreten. Dies sichere den Frieden und die übrigen Menschenrechte.
Scharf kritisierte Kauder die Türkei. So wie es in Deutschland selbstverständlich sei, dass Muslime Moscheen bauen dürfen, müssten Christen in aller Welt das Recht haben, Kirchen zu errichten. "Insbesondere in Europa darf es hier keinerlei Abstriche geben, da wir uns als eine Wertegemeinschaft verstehen", so der Fraktionschef. "Wer, wie die türkische Regierung, dies nicht anerkennen will, ist meilenweit von Europa entfernt."
(KNA - ollkt-89-00012)
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