Kirchen in Jerusalem verlangen Respekt vor islamischen Stätten
KNA 07.11.2014
Jerusalem (KNA) Nach den jüngsten Ausschreitungen in Jerusalem haben die Kirchen im Heiligen Land zu Respekt vor den islamischen Stätten auf dem Tempelberg aufgerufen. In einer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft verurteilten sie die Gewalt und forderten eine Einhaltung der bisher geltenden Zugangsbedingungen zur Al-Aksa-Moschee und zum Felsendom. Jeder Angriff auf den sogenannten Status quo könne unvorhersehbare Konsequenzen im gegenwärtigen "heiklen politischen Klima" haben.
Die zeitweilige Sperrung des Tempelbergs, arabisch "Haram al-Scharif", sei provoziert durch "extremistische Akte, die ein Phänomen sowohl hier im Heiligen Land wie in der weiteren Region werden", so die 13 Kirchenführer, zu denen auch der römisch-katholische Patriarch Fouad Twal und der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. gehören. Konkrete Schuldige nannten sie nicht.
In den vergangenen Wochen hatten mehrfach nationalistische Israelis das Areal besucht, das Muslimen als ihre drittheiligste Stätte gilt. Daran entzündete sich teils gewalttätiger Protest von Palästinensern. Der Tempelberg ist für Juden, Muslime und Christen eine wichtige Heilige Stätte. Bis zur Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 befand sich an dieser Stelle der jüdische Tempel, zentrales Heiligtum Israels. Zahlreiche biblische und religiöse Überlieferungen wie die Erschaffung Adams und Evas, die Opferung Isaaks oder aufseiten des Islam die Himmelsreise Mohammeds sind mit dem Ort verbunden.
(KNA - ollkq-89-00206)
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