Ägypten unterstellt Moscheen der staatlichen Kontrolle
KNA 12.03.2014
Kairo (KNA) Ägypten stellt alle Moscheen und sonstige islamischen Gebetsstätten unter staatliche Aufsicht. Künftig unterliegen nicht nur die Freitagspredigten, sondern auch Ernennungen von Imamen der Aufsicht des Ministeriums für religiöse Stiftungen, gab dessen Leiter Mohamed Mokhtar Gomaa laut der ägyptischen Zeitung "Ahram Online" am Dienstag bekannt. In Kürze werde ein Plan zur personellen Neuorganisation in allen Moscheen erarbeitet.
Spendensammlungen durch Nichtregierungsorganisationen, auch anerkannte, sind außerhalb des gesetzlichen Rahmens in Moscheen in Zukunft verboten. Gomaa mahnte die Bürger, Geld für wohltätige Zwecke nur solchen Personen zu geben, die eine Spendenbescheinigung ausstellen könnten. Auch Imame als Moscheeverantwortliche dürfen nach dem neuen Erlass ohne schriftliche Genehmigung der Behörde keine Prediger zu Vorträgen oder Seminaren einladen.
Seit dem Sturz des islamistischen Ministerpräsidenten Mohammed Mursi im Juli und den folgenden Unruhen verhängte die ägyptische Übergangsregierung mehrere Maßnahmen gegen Muslimbrüder. Bereits im September erließ Gomaa ein Predigtverbot für 55.000 Geistliche, um den Einfluss von Islamisten auf die Gesellschaft zurückzudrängen.
(KNA - oknll-89-00158)
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