Erzbischof und Imam bestatten Bootsflüchtlinge auf Sizilien
KNA 30.05.2014
Rom (KNA) Christliche und islamische Geistliche haben gemeinsam 17 ertrunkene Bootsflüchtlinge im sizilianischen Catania beigesetzt. Der katholische Erzbischof der Stadt, Salvatore Gristina, hielt die Trauerfeier zusammen mit dem örtlichen Imam und Vorsitzenden der muslimischen Gemeinde Siziliens, Keith Abdelhafi, sowie Vertretern der eritreisch-koptischen Gemeinde, wie die italienische Tageszeitung "Avvenire" (Donnerstag) berichtete. Die Toten stammten aus Eritrea, Syrien und Nigeria.
Die zwölf Frauen, drei Männer und zwei Kinder waren am 12. Mai ums Leben gekommen, als ihr Boot vor der Mittelmeerinsel Lampedusa kenterte. Sie wurden auf Beschluss der Stadtverwaltung auf dem Friedhof von Catania bestattet. Studenten der örtlichen Kunstakademie gestalteten ein Grabmal. 206 Bootsflüchtlinge waren nach dem Unglück von der italienischen Marine lebend geborgen worden.
Die Zahl der Überfahrten von Afrika nach Italien hat in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen. Seit Jahresbeginn sind nach offiziellen Angaben 40.000 Flüchtlinge an den Küsten Italiens gelandet; im gesamten Jahr 2013 waren es 30.000. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration vom Januar starben in den vergangenen 20 Jahren mehr als 20.000 Menschen auf der Reise über das Mittelmeer nach Italien. Viele weitere seien vermutlich ertrunken, ohne dass ihr Schicksal bekanntgeworden sei.
(KNA - okpmt-89-00023)
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