Bischof: Ausland muss irakische Christen schützen
KNA 01.07.2014
Vatikanstadt (KNA) Für ein Eingreifen der internationalen Staatengemeinschaft zum Schutz der bedrängten Christen im Irak hat sich der frühere syrisch-katholische Erzbischof von Mossul ausgesprochen. Die Christen im Land hofften angesichts der vorrückenden islamistischen Isis-Kämpfer darauf, "dass die Großmächte auf den Papst hören und endlich hier eingreifen", sagte Erzbischof George Camoussa am Montag dem Sender Radio Vatikan.
Die Gemeinden in der Region lebten in Angst und Schrecken, berichtete Camoussa. Es seien jedoch nicht nur Christen, sondern auch Angehörige anderer Religionsgemeinschaften in Gefahr. Franziskus hatte am Sonntag zum Dialog zwischen den Konfliktparteien im Irak aufgerufen.
"Unser konkreter Appell lautet: Beschützt die Christen im Irak", so der Bischof. Dies sei wichtig für den Aufbau einer demokratischen Gesellschaft im Land. Der Irak dürfe nicht das Schicksal Syriens teilen, appellierte Camoussa. Wie eine solche Intervention konkret aussehen soll, ließ er offen.
Christen seien im Irak keine "importierte Ware", sondern gehörten seit jeher zu diesem Land, hob Camoussa weiter hervor. "Wir wollen im Irak bleiben und eine Gesellschaft aufbauen, die sich auf die zivilen Rechte und Pflichten stützt."
Der chaldäisch-katholische Erzbischof von Arbil, Baschar Warda, sowie der römisch-katholische Erzbischof von Bagdad, Jean Sleiman, hatten sich gegen eine ausländischen Intervention zur Bekämpfung der islamistischen Terrorgruppe "Islamischer Staat im Irak und Syrien" (Isis) ausgesprochen.
(KNA - okqnk-89-00133)
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