Studie: Muslime leben in Deutschland friedlich zusammen
KNA 21.10.2014
Bochum (KNA) Eine Vergleichsstudie über muslimische Gruppierungen in Deutschland und in Pakistan hat ergeben, dass sie hierzulande deutlich friedlicher zusammenleben. Zwar gebe es auch in Deutschland unter den muslimischen Untergruppen dieselben intrareligiösen Unterschiede, doch seien sie kein Thema, wie aus der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung der Ruhr-Universität in Bochum hervorgeht.
Forscherin Sajida Fazal, selbst Muslima aus Pakistan, habe Interviews in sechs Großstädten zu diesem Thema durchgeführt. "Die Leute hier sagen: Wir haben keine Zeit für so was. Es gibt keinen Grund für Konflikte", zieht Fazal Bilanz. Die Einstellung gegenüber anderen Glaubensgruppen sei in Deutschland genauso wie in Pakistan; die Menschen behielten ihren Glauben und ihre Bräuche bei.
Auffällig sei aber, dass die pakistanischen Muslime in Deutschland keinen Bezug zu Glaubensorganisationen hätten, so die Wissenschaftlerin. Während in ihrem Heimatland die einzelnen Glaubensrichtungen deutlich stärker selbst organisiert seien und jede von ihnen über eigene Moscheen verfüge, würden in Deutschland alle in dieselbe Moschee gehen, religiöse Feste gemeinsam feiern und gemeinsam essen. In Pakistan ist dies laut Fazal undenkbar.
In Pakistan gliedert sich der Islam in drei große Gruppen: Schiiten, Sunniten und Ahmadiyya. Zwischen diesen Untergruppen wächst seit Jahren die Gewalt, bis hin zu Bombenanschlägen.
(KNA - olkml-89-00155)
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