Neues Weiterbildungsprogramm für Imame
KNA 07.10.2014
Osnabrück (KNA) Ein neues bundesweites Weiterbildungsprogramm für Imame und muslimische Seelsorger gegen Islamismus startet im Januar an der Universität Osnabrück. Die einjährige Fortbildung vermittelt Informationen über Geschichte, Politik, Recht und Gesellschaft der Bundesrepublik, wie die Hochschule am Montag in Osnabrück mitteilte. Daneben sollen pädagogische Kenntnisse für die Jugend- und Gemeindearbeit und den interreligiösen Dialog vermittelt werden. Ein Schwerpunkt sei die Prävention von religiösem Extremismus in der Jugendarbeit. Das Programm unter dem Titel "Jugendarbeit in den Moscheegemeinden und Extremismusprävention" wird laut Universität am Institut für Islamische Theologie (IIT) angesiedelt. Das Land Niedersachsen leiste eine Anschubfinanzierung in Höhe von 100.000 Euro.
Das Projekt ziele darauf ab, die Kenntnisse von Imamen und muslimischen Seelsorgern über die Verhältnisse in Deutschland zu verbessern, erläuterte IIT-Direktor Bülent Ucar. Das sei notwendig für eine erfolgreiche Integration der Muslime und des Islam. Primär gehe es um Kompetenzen, die für ein gedeihliches Miteinander wichtig seien.
Nach den Worten von Uni-Vizepräsident Joachim Härtling sind Imame und muslimische Seelsorger wichtige Multiplikatoren im Integrationsprozess. Dem Programm komme somit eine Brückenfunktion für ganz Deutschland zu. Die Lehrveranstaltungen würden von Dozenten der islamischen Religionspädagogik, der katholischen und evangelischen Theologie sowie weiteren Hochschulkräften durchgeführt. Anmeldungen seien ab sofort möglich.
Seit 2012 ist die Universität Osnabrück zusammen mit der Hochschule in Münster Standort des Zentrums für Islamische Theologie (ZIT). Hier werden islamische Nachwuchswissenschaftler, Religionsgelehrte und Lehrkräfte für den islamischen Religionsunterricht an Schulen ausgebildet. Osnabrück ist für die norddeutschen Bundesländer zentraler Ausbildungsort für islamische Religionslehrer.
(KNA - olkkq-89-00165)
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