KNA 05.02.2014

Frankfurt (KNA) Mit seiner umstrittenen Äußerung zu muslimischen Familien hat der Kölner Kardinal Joachim Meisner nach Ansicht des katholischen Theologen Timo Güzelmansur das Gespräch zwischen Christen und Muslimen nicht sonderlich beeinträchtigt. Zwar sei der interreligiöse Dialog eine "sensible Angelegenheit", sagte Güzelmansur am Mittwoch in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Ich glaube aber

nicht, dass die Aussage des Kardinals dem Dialog zwischen Christen und Muslimen schaden wird", so der Theologe. "Sie wird ihn aber auch nicht fördern."

Güzelmansur ist Leiter der Christlich-Islamischen Begegnungs- und Dokumentationsstelle (CIBEDO) in Frankfurt. Die Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz ist seit mehr als 30 Jahren im Dialog zwischen Katholiken und Muslimen aktiv.

Kardinal Meisner hatte vorvergangenen Freitag bei einer Veranstaltung des "Neokatechumenalen Weges" Eheleute aus dieser geistlichen Bewegung dafür gelobt, große Familien mit teils zehn Kindern zu gründen. Dabei sagte er, "eine Familie von euch ersetzt mir drei muslimische Familien". Später bedauerte er seine Äußerungen. "Es war keineswegs meine Absicht, Menschen anderen Glaubens damit zu nahe zu treten - meine Wortwahl war in diesem Fall vielleicht unglücklich", so der Kardinal.

(KNA -okmkp-89-00132)

Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.