Nigerianischer Bischof für mehr Waffen gegen Islamisten
KNA 24.09.2014
Bonn (KNA) Der katholische Bischof von Maiduguri, Oliver Dashe Doeme, hat sich angesichts des Konflikts mit der islamistischen Gruppe Boko Haram für eine bessere Bewaffnung der nigerianischen Armee ausgesprochen. Die Armee müsse "den hochgerüsteten Terroristen effektiv entgegentreten können", sagte Doeme am Dienstag der Deutschen Welle.
Der Vormarsch von Boko Haram im Nordosten Nigerias habe erhebliche Auswirkungen auf das Leben der Christen, so der 53-jährige Geistliche weiter. "Wenn es um den Verlust an Leben, Eigentum und Gebäuden geht, hat die Kirche in jeder Hinsicht erheblich gelitten. Das ist verheerend für uns."
Der Bischof, zu dessen Diözese die Bundesstaaten Borno und Yobe sowie der nördliche Teil des an der Grenze zu Kamerun gelegenen Bundesstaats Adamawa gehören, sagte, der Terror habe vor allem die ländlichen Regionen und kleinere Städte getroffen: "Unsere Kirchen dort, die Katholiken, sind zur Zielscheibe von Boko Haram geworden." Die nach Angaben der Diözese rund 120.000 Katholiken stellten nur eine kleine Minderheit in der vor allem vom Islam geprägten nordöstlichen Region Nigerias dar.
In der Millionenstadt Maiduguri, in der der Bischof seinen Amtssitz hat, habe sich hingegen die Situation in den vergangenen Tagen deutlich entspannt, so Doeme. "Bis vor kurzem herrschten hier Angst und Unsicherheit, denn es kursierten Gerüchte, dass Boko Haram kurz vor der Einnahme der Stadt stehe." Nach den Erfolgen des Militärs in den vergangenen Tagen habe sich das Leben jedoch wieder weitgehend normalisiert.
Doeme sagte, er habe zusammen mit seinen Amtskollegen in der vergangenen Woche in der südnigerianischen Stadt Warri die Regierung aufgefordert, die Unterstützer von Boko Haram dingfest zu machen: "Diese Leute bekommen ihre Waffen doch nicht vom Himmel. Das sind Menschen, die ihnen Waffen liefern. Die muss die Regierung ausfindig machen und zur Verantwortung ziehen."
Zugleich betonte der Bischof, dass nicht nur Christen unter Boko Haram zu leiden haben: "Es geht ja um viele Morde, besonders an Christen, aber auch an Muslimen. Die Bombenanschläge sind willkürlich und unter den Opfern sind immer wieder auch Muslime."
(KNA - oktmn-89-00154)
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