Papst wirbt bei Peres für religiöse Toleranz
KNA 26.05.2014
Jerusalem (KNA) Papst Franziskus hat in Israel Achtung für die heiligen Stätten von Juden, Christen und Muslimen angemahnt. Jeder Form von Gewalt oder Intoleranz gegen Religionsangehörige oder ihre Gebetsstätten müsse "mit Entschiedenheit" widerstanden werden, sagte der Papst am Montag bei einem Treffen mit Israels Staatspräsident Schimon Peres in Jerusalem. Die heiligen Stätten seien "keine Museen oder Sehenswürdigkeiten für Touristen", sondern Orte, an denen die religiösen Ge-meinschaften ihren Glauben, ihre Kultur und ihr soziales Engagement lebten. Ihr sakraler Charakter müsse stets geschützt werden.
Franziskus zollte Peres "Bewunderung" für sein Engagement für den Frieden. Er nannte ihn einen "Mann des Friedens" und "Friedensstifter". Der Papst hatte den 90-jährigen Friedensnobelpreisträger gemeinsam mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu einem gemeinsamen Friedensgebet in den Vatikan eingeladen.
Der Papst sagte weiter, sowohl das Judentum wie auch Christentum und Islam achteten Freiheit und Würde des Menschen. Auf dieser Grundlage müssten sich die drei Religionen für eine friedliche Lö-sung von Konflikten engagieren. Am Morgen hatte der Papst den Tempelberg und die Klagemauer besucht, die wichtigsten Stätten von Islam und Christentum in Jerusalem.
Franziskus mahnte zugleich die Achtung der Rechte der christlichen, zumeist arabischen, Minderheit in Israel an. Dass sie im Land lebten und ihre Rechte respektiert würden, sei die Garantie eines ge-sunden Pluralismus und der Beweis für die Lebendigkeit demokratischer Werte, sagte der Papst. Bei der Ankunft im Präsidentenpalast hatte Franziskus Peres mit den Worten begrüßt: "Selig, wer in das Haus eines weisen und guten Mannes eintritt. Und ich fühle mich selig." Anschließend pflanzten er und Peres im Garten der Residenz einen Ölbaum.
(KNA - okpmq-89-00063)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.