Gauck ruft zum friedlichen Miteinander der Religionen auf
KNA 28.07.2014
Berlin (KNA) In seiner Grußbotschaft zum Fest des Fastenbrechens am Montag ruft Bundespräsident Joachim Gauck zu einem friedlichen Miteinander aller Religionen auf. "Lassen Sie uns gemeinsam dafür Sorge tragen, dass das hohe Gut des friedlichen Zusammenlebens nicht gefährdet wird und dass politische Auseinandersetzungen mit Respekt vor unseren gemeinsamen humanen Werten geführt werden", schreibt Gauck in seiner am Sonntag veröffentlichten Botschaft an die Muslime in Deutschland. In diesem Jahr endet der Fastenmonat Ramadan am 28. Juli mit dem Fest des Fastenbrechens, das auch Zuckerfest genannt wird.
Es sei ein hoher Wert, so Gauck, "dass wir in diesem Land mit unseren unterschiedlichen Glaubensbekenntnissen oder Überzeugungen gut zusammenleben". Gerade diejenigen würden das schätzen, die Familie oder Freunde in Ländern haben, die derzeit von gewaltsamen Konflikten gezeichnet sind. "Wie leicht lässt sich auch im Namen von Religionen Hass anfachen! Und wie schwer muss es fallen, einen Festtag zu begehen, wenn wir Bilder von Menschen sehen, die Opfer von Krieg und Gewalt werden."
Besonders wichtig sei es daher, Zeiten zu haben, in denen wir "innehalten und uns auf Wesentliches besinnen: darauf, dass wir für unser Handeln verantwortlich sind, dass uns das Schicksal unserer Mitmenschen nicht gleichgültig sein darf und dass Teilen wichtiger ist als Behalten", schreibt der Bundespräsident weiter.
Angehörige aller Religionen eine die Gewissheit, "dass die Zumutungen des Glaubens Kraft geben für die Zumutungen des Lebens. So wünsche ich allen, die mit Ihnen das Fest des Fastenbrechens feiern, Zuversicht und Gemeinschaft im Kreis von Familie und Freunden."
Gauck würdigt darüber hinaus die verbindende Kraft des Ramadan, und das nicht nur innerhalb der muslimischen Gemeinschaften: "Weil während des Fastenmonats viele Moscheen ihre Türen nicht nur für Muslime öffnen, ist diese besondere Zeit im islamischen Kalender auch eine Gelegenheit, nichtmuslimischen Freunden, Nachbarn und Neugierigen Facetten des Islam in Deutschland nahezubringen." Darüber freue er sich sehr, denn "je mehr man übereinander weiß, desto gelassener kann man einander begegnen. Und desto mehr wächst das Gefühl: Wir alle in Deutschland gehören zusammen, auch wenn wir nicht derselben Religion angehören und unterschiedliche Feste feiern."
(KNA - okrmr-89-00007)
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