Opposition fordert Ausweitung des "Islamischen Unterrichts"
KNA 20.05.2014
München (KNA) Den "Islamischen Unterricht in Deutscher Sprache" an Bayerns Schulen soll es weiter geben. Das beschloss das bayerische Kabinett am Dienstag. Eigentlich sollte der Modellversuch am Sommer dieses Jahres nach fünf Jahren auslaufen. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) sprach jedoch von einem vollen Erfolg. Die SPD und die Freien Wähler im Landtag fordern sogar eine Ausweitung auf den ganzen Freistaat. Dies hatte der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) bereits im Februar als langfristiges Ziel formuliert.
Die SPD im Landtag warf der Staatsregierung vor, in dieser Frage auf die Bremse zu treten. "Andere Länder, wie zum Beispiel Nordrhein-Westfalen, sind hier längst viel weiter", sagte der integrationspolitische Sprecher der Fraktion, Arif Tasdelen. Der bildungspolitische Sprecher der Freien Wähler, Günther Felbinger, verwies auf den Mangel an qualifizierten Lehrern, die es für eine nötige Ausweitung brauche. Spaenle und sein Ministerium müssten Konzepte vorlegen, wie mehr Personal für den Unterricht gewonnen werden könne.
Aktuell wird das Fach laut Kultusminister Spaenle an 183 Grundschulen, 72 Mittelschulen, 4 Real-schulen und 2 Gymnasien erteilt. Seinen Erfolg bestätige auch eine Evaluation durch das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung. Danach finde das Unterrichtsangebot bei den muslimischen Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern große Akzeptanz, so Spaenle.
Mit dem Unterricht werde jungen Muslimen bei der Entwicklung ihrer religiösen Kompetenz und bei der Integration in den Schulen geholfen. Sie erhielten damit auch Einblicke in weitere Weltreligionen und erprobten den interreligiösen Dialog.
(KNA - okpmk-89-00124)
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