Islamwissenschaftlerin warnt Medien vor geistiger Brandstiftung
KNA 17.11.2014
München (KNA) Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor warnt die deutschen Medien mit Blick auf die Islam-Berichterstattung vor geistiger Brandstiftung. Muslime böten derzeit genügend Anlass zu Kritik und Entsetzen, schreibt die Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes und Religionspädagogin in der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). Es gebe eine dunkle Seite des Islam. Notwendige politische und theologische Debatten ließen sich aber nicht durch die Verbreitung von Stereotypen und Denunziationen erreichen. "Wer so vereinfacht, betreibt geistige Brandstiftung."
Pauschale Stimmungsmache gegen den Islam liefere in Wahrheit den islamischen Extremisten Futter. "Die Islamisten locken Jugendliche mit dem Argument: Der Westen hasst den Islam", schreibt die syrisch-stämmige Kaddor, die in Münster lehrt. Gestärkt werden müssten demgegenüber diejenigen Kräfte, die "den Dialog führen wollen, die gegen Missstände in den eigenen Reihen angehen. Dazu aber ist Differenzierung unerlässlich."
(KNA - olllr-89-00027)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.