Islamische und christliche Theologen stellen Lexikon vor
KNA 28.11.2013
Berlin (KNA) Theologen der Universität Ankara und Vertreter der Münchner Eugen-Biser-Stiftung haben am Donnerstag in Berlin das gemeinsame "Lexikon des Dialogs" vorgestellt. Damit sollen Grundbegriffe aus Christentum und Islam aus den unterschiedlichen Perspektiven erklärt werden. Bei der mehrjährigen Erarbeitung sei deutlich geworden, wie verschieden die Bedeutungen gleicher Begriffe in den jeweiligen Religionen sein könnten, erklärte der Vorsitzende des Stiftungsrates der Eugen-Biser-Stiftung, Richard Heinzmann. Das Lexikon solle helfen, Ängste und Vorurteile abzubauen.
Das zweibändige Werk versammelt kurze Artikel zu rund 300 Begriffen von "Aberglaube" bis "Zorn Gottes". Dabei wird zumeist zu einem Wort ein Text aus islamischer Sicht neben ein Stück aus christlicher Perspektive gestellt. Bei Spezialbegriffen wie "Abendmahl" oder "Dschihad" findet sich jeweils nur eine Begriffserklärung. Die Bücher erscheinen im Freiburger Verlag Herder jeweils in einer deutschsprachigen und einer türkischen Ausgabe.
Die Religionspädagogin und Mitherausgeberin Mualla Selcuk betonte, wie wichtig der gemeinsame Erarbeitungsprozess gewesen sei. Das nun vorliegende Ergebnis sei somit nicht nur ein Nebeneinander von Erklärungen sondern selbst ein "Produkt gemeinsamer Erfahrung" von Annäherung und Dialog.
Wie schwierig die sprachliche Verständigung sein kann, erläuterte der Theologe Heinzmann am Beispiel der Würde des Menschen. In einer ersten Übersetzung habe es im Türkischen "Ehre des Menschen" geheißen. Das zeige, so Heinzmann, wie unterschiedlich Bedeutungszuschreibungen in verschiedenen Religionen und Gesellschaften seien.
(KNA - nllms-89-00053)
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