Kirche in Syrien lehnt Luftschläge gegen "Islamischen Staat" ab
KNA 16.09.2014
Köln (KNA) Die chaldäisch-katholische Kirche in Syrien lehnt Luftschläge der USA und ihrer Verbündeten auf die Terrormilizen des "Islamischen Staats" (IS) ohne Autorisierung durch Präsident Baschar al- Assad in Damaskus ab. "Es geht hier auch um die Souveränität des syrischen Staates und seiner Regierung", sagte der chaldäisch-katholische Bischof Antoine Audo dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Dienstag).
Der 68-Jährige leitet das Bistum Aleppo im Nordwesten Syriens. Die Stadt ist nach Worten des Geistlichen inzwischen wieder unter der Kontrolle der syrischen Armee. Von ihr erwartet Audo auch den Schutz der christlichen Minderheit vor den IS-Milizen. "Das ist es jedenfalls, was die lokalen Autoritäten uns jeden Tag aufs Neue versichern", sagte der Bischof, der auch Präsident der syrischen Caritas ist.
Die IS-Milizen kontrollieren derzeit einen Landkorridor, der vom Irak weit in den Nordosten Syriens hineinragt. Derzeit stehen die Kämpfer nach Worten des Bischofs in der Region um die Stadt Ar Raqqah, etwa 200 Kilometer östlich von Aleppo. "Ich persönlich glaube jedoch nicht, dass es dem IS gelingen wird, bis zu uns vorzustoßen. Die syrische Armee wird alles tun, um das zu verhindern", sagte Audo und verwies auf die große strategische Bedeutung der Stadt Aleppo.
Den IS bezeichnete Audo als "Terror- und Mordmaschine", die gestoppt werden müsse. Nach den blutigen Exzessen des IS gegen religiöse Minderheiten im Irak seien auch die Christen Syriens in großer Angst. Sie stellten in Aleppo vor Beginn des Bürgerkriegs ein Fünftel der Bewohner.
(KNA - oktlp-89-00137)
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