Steinmeier: Stopp der IS-Miliz im Interesse Europas
KNA 18.08.2014
Berlin (KNA) Ein Stopp der islamistischen IS-Miliz im Irak liegt nach Ansicht von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) "im Interesse Europas". Nach der Errichtung eines "Terrorstaats jenseits der bestehenden Grenzen" im Mittleren Osten würde die Organisation "Islamischer Staat" (IS) zweifellos versuchen, den Terror in andere Regionen und auch nach Europa zu tragen, sagte Steinmeier der "Bild am Sonntag".
Im Anschluss an Gespräche in Bagdad sagte der Minister, die IS-Milizen gingen mit unvorstellbarer Brutalität vor: "Menschen werden hingeschlachtet, wahllos erschossen, geköpft." Danach würden die Köpfe zur Einschüchterung gezeigt und im Internet präsentiert, so Steinmeier.
UN-Experten haben wiederholt vor einer unumkehrbaren Katastrophe für religiöse Minderheiten im Irak gewarnt. Ohne dringend notwendigen Schutz hätten unter anderem Christen, Schiiten und Jesiden den höchsten Preis zu zahlen. Sie würden wegen ihrer ethnischen oder religiösen Herkunft verfolgt.
Laut mehreren Emnid-Umfragen für unterschiedliche Auftraggeber lehnt eine Mehrheit der Deutschen Waffenlieferungen an die Kurden im Irak ab. 74 Prozent seien dagegen, 22 Prozent dafür, berichtete die "Bild am Sonntag". Einer Studie im Auftrag des "Focus" zufolge befürworten 15 Prozent Waffenlieferungen und humanitäre Hilfe. Dagegen sagten knapp zwei Drittel der Bundesbürger (63 Prozent), Deutschland solle sich mit humanitärer Hilfe engagieren. 19 Prozent lehnten jedes Engagement bei Konflikten im Ausland ab.
(KNA - okslr-89-00027)
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