KNA 17.11.2015

Hamburg (KNA) Um jungen Muslimen in Deutschland Orientierung und Identität zu bieten, fordert der Hamburger Friedensethiker Heinz-Gerhard Justenhoven, moderate Moscheegemeinden in Deutsch-land zu stärken. Muslimen auf der Suche nach Identität müsse man eine Heimat abseits von Hasspredigern bieten, sagte Justenhoven am Dienstag dem Rundfunkreferat des Erzbistums Hamburg. Auch Islamunterricht an deutschen Schulen befürwortet der Theologe aus demselben Grund.

"Wir dürfen Hassprediger in deutschen Städten nicht dulden", sagte der Direktor des katholischen Instituts für Theologie und Frieden weiter. Es müssten alle polizeilichen Maßnahmen ergriffen wer-den, um den Einfluss radikaler Prediger zu unterbinden. Das Problem der Radikalisierung junger Männer liege jedoch nicht bei diesen allein, sondern auch bei den Gesellschaften, die ihnen die Mög-lichkeit zur Integration nicht gegeben hätten.

Neben Präventionsmaßnahmen etwa in Vorstädten europäischer Metropolen forderte Justenhoven, die Bedingungen für das Erstarken des "Islamischen Staates" in dessen Herkunftsländern anzugehen. Militärisches Eingreifen jedoch sei nicht zielführend. Ebenso führe die Verwendung des Begriffes "Krieg" in die Irre. "Eine freie Gesellschaft, die in ihren Werten sicher ist, hat trotz solcher Terror-anschläge keinen Grund, in die Falle des Krieges zu laufen."

(KNA - plllr-89-00106)

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