Vor 50 Jahren beendeten Muslime den Ramadan im Kölner Dom
KNA 02.02.2015
Köln (KNA) Hunderte von muslimischen Gastarbeitern entrollten am Dienstag vor 50 Jahren ihren Gebetsteppich im Kölner Dom. Weil sie selbst keine eigenen Gebetsräume hatten, wandten sie sich am 3. Februar 1965 im nördlichen Seitenschiff Richtung Mekka, um den Ramadan zu beenden. Es blieb aber nur ein einmaliges Ereignis.
Die Genehmigung für das muslimische Gebet unter christlichem Dach hatte damals wohl ein Mitglied des Domkapitels gegeben, wie der heutige Dompropst Norbert Feldhoff gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) erläuterte. Hundertprozentig sicher sei das aber nicht. "Sicher ist aber, dass das Domkapitel nachträglich die Entscheidung mitgetragen hat." Der damalige Kölner Erzbischof, Kardinal Josef Frings, habe der Aktion indes nicht zugestimmt. Auch der Vatikan habe im Nachhinein Bedenken angemeldet.
Die türkischen Gastarbeiter, die wenige Meter entfernt vom Dreikönigsschrein immer wieder ihr "Al-lahu akbar" ("Gott ist groß") ausriefen, bedankten sich am Ende der Feier, indem sie für den Wiederaufbau des Doms spendeten. Der Imam lobte nach Medienberichten das Domkapitel für die brüderliche Geste.
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(KNA - pkmkm-89-00031)
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