Kenianischer Kardinal: Interreligiöser Dialog gegen den Terror
KNA 28.04.2015
München (KNA) Als Reaktion auf den Terroranschlag an der Universität Garissa in Kenia mit rund 150 Toten hat Kardinal John Njue einen intensiveren interreligiösen Dialog gefordert. Die Probleme des religiösen Fanatismus und der terroristischen Gewalt in seinem Land ließen sich nur gemeinsam von Christen und Muslimen lösen, sagte der Erzbischof von Nairobi laut einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung bei einem Besuch des internationalen katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" in München. Ein Hoffnungszeichen sei, dass hochrangige Vertreter der muslimischen Gemeinschaft in Kenia den Anschlag der Al-Shabaab-Milizen am 2. April scharf verurteilt hätten.
Zugleich forderte Njue von der kenianischen Regierung einen besseren Schutz für christliche Einrichtungen, etwa Schulen und Universitäten, da weitere Anschläge zu befürchten seien. Die Miliz komme über die Grenze zu Somalia, wo sie bereits in einigen Gebieten die Herrschaft an sich gerissen habe. Ziel sei es, Einfluss bei der Bevölkerung Kenias zu gewinnen. Elf Prozent sind dort Muslime, sie leben überwiegend im Osten an der Grenze zu Somalia und in der Küstenregion im Südosten Kenias. Kämpfer rekrutiert die Miliz dem Kardinal zufolge im weltweit größten Flüchtlingslager Daraab. Dort lebten rund 350.000 Menschen, die überwiegend aus Somalia geflohen sind.
(KNA - pkoms-89-00053)
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