Mazyek: Muslime als Partner im Kampf gegen Extremisten verstehen
KNA 19.11.2015
Köln (KNA) Nach den Terroranschlägen von Paris hat der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, die muslimischen Verbände in Deutschland aufgefordert, auch unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Dabei gehe es unter anderem um notwendige Verbesserungen bei der Präventionsarbeit innerhalb der muslimischen Community, sagte Mazyek in der WDR-Hörfunksendung "Morgenecho" am Donnerstag in Köln. Zugleich müssten die Verbände auch gesamtgesellschaftlich Verantwortung übernehmen.
In der Vergangenheit sei wiederholt der Fehler gemacht worden, dass Muslime im Kampf gegen den Terror nicht als Partner verstanden worden seien, kritisierte Mazyek. Dies müsse sich ändern. "Es ist fünf nach zwölf", betonte er. Präventionsarbeit müsse vor allem auf lokaler Ebene mit den Moschee-Gemeinden vor Ort geleistet werden. Dafür sei es nötig, einen häufig herrschenden Generalverdacht zu überwinden. Mit Blick auf Paris betonte Mazyek, das Ziel der Terroristen sei die Spaltung der Gesellschaft gewesen. Dem müsse man nun etwas entgegensetzen. Aufgabe der Muslime sei es nicht, sich von den Terroristen zu distanzieren, da zuvor auch keine Nähe zu ihnen bestanden habe. Vielmehr müssten Muslime ihre Verachtung der Taten zum Ausdruck bringen. Mit den Anschlägen hätten die Täter den islamischen Glauben direkt angegriffen.
(KNA - plllt-89-00009)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.