Palästinenser halten an Zweistaatenlösung fest
KNA 25.03.2015
Ramallah (KNA) Trotz der Wiederwahl von Israels national-konservativem Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält eine knappe Mehrheit der Palästinenser an einer Zweistaatenlösung fest. In einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung in Ramallah sprachen sich 51 Prozent der Bürger in den Palästinensischen Autonomiegebieten für zwei eigenständige Staaten aus. Skeptisch äußerten sich die Befragten zur Umsetzung: 71 Prozent glauben demnach nicht, dass ein Palästinenserstaat in den kommenden fünf Jahren Wirklichkeit wird.
Besorgt äußerten sich die Palästinenser über die Konsequenzen des Wahlausgangs für die Sicherheit auf beiden Seiten. 47 Prozent gaben an, die Wiederwahl Netanjahus werde zu mehr Konfrontationen und einem höheren Sicherheitsrisiko führen. 42 Prozent wollen direkte Verhandlungen mit Israel an die Bedingung koppeln, dass der Bau jüdischer Siedlungen im Westjordanland gestoppt wird.
Rückhalt findet die Internationalisierungsstrategie von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. So befürworten 82 Prozent die Bemühungen der palästinensischen Führung, internationalen Organisationen beizutreten. Auch den Beitritt Palästinas zum Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag hießen trotz israelischer Sanktionen rund 69 Prozent gut. 86 Prozent der Palästinenser erwarten von Präsident Abbas die Einreichung einer Klage gegen Israel wegen Völkerrechtsverstößen.
Bei möglichen Präsidentschaftswahlen würden 48 Prozent der Palästinenser für den amtierenden Abbas von der Fatah-Bewegung stimmen, 47 Prozent für den Kandidaten der radikal-islamischen Hamas, Ismail Haniyeh. Bei Parlamentswahlen würden 39 Prozent der Befragten die Fatah wählen, die Hamas 32 Prozent.
Zur Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) gaben 86 Prozent an, sie repräsentiere nicht den wahren Islam. 84 Prozent sprachen sich für ein Verbot öffentlicher IS-Kundgebungen auf palästinensischem Gebiet aus.
Die Umfrage wurde den Angaben zufolge vom Palestinian Center for Policy and Survey Research durchgeführt; befragt wurden 1.262 wahlberechtigte Personen im Westjordanland, Ost-Jerusalem und dem Gazastreifen.
(KNA - pknmp-89-00053)
Auf unserer Hauptseite finden Sie weitere Informationen zu den Themen interreligiöser Dialog und christlich islamischer Dialog.