Niger verbietet Burka im Süden des Landes
KNA 29.07.2015
Abuja/London (KNA) Im westafrikanischen Niger ist das Tragen der muslimischen Burka teilweise verboten worden. Grund dafür sind die erneuten Anschläge der Terrormiliz Boko Haram, wie der Sender BBC (Mittwoch) berichtet. Betroffen sei die Region rund um die Stadt Diffa im Südosten des Landes.
In der Vergangenheit war es Mitgliedern von Boko Haram häufig gelungen, als vollverschleierte Frau verkleidet und somit unerkannt zu den Anschlagsorten zu gelangen. Rund um die Stadt Diffa hatten die nigerianischen Terroristen in den vergangenen Monaten mehrfach zugeschlagen. Schon seit Jahren gilt die Region als Rückzugsort von Boko Haram im Nachbarland Niger. Derzeit leben aber laut jüngsten Schätzungen des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) auch 100.000 nigerianische Flüchtlinge in der Region. Dies führt zu Misstrauen und Anschuldigungen.
Mit dem Burka-Verbot folgt der Niger dem Nachbarland Kamerun. Mitte Juli war dort das Tragen der Burka im Norden verboten worden; zu Wochenbeginn wurde Medienberichten zufolge auch eine Schließung von Moscheen und religiösen Zentren beschlossen. Beide Staaten sowie das Nachbar-land Tschad waren in den vergangenen Wochen vermehrt in den Fokus der Terrorgruppe gerückt. Bei einem neuerlichen Anschlag in Nigeria kamen am Montag in Dille im Bundesstaat Borno 29 Menschen ums Leben.
(KNA - pkrmt-89-00168)
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